Coras Nierenerkrankung und -behandlung

Anfang August 2010, Cora ist gut 8 Jahre alt:
Sie hat immer gut und gern ihr Futter gefressen und verweigert jetzt ihr Futter oder erbricht es wieder!
Besorgt gehen wir mit ihr zum Tierarzt, der fertigt ein großes Blutbild. Das Ergebnis: der Kreatininwert von 1,4 ist an der oberen Grenze. Wir sind fassungslos, denn das ist ein großes Alarmzeichen für
eine Nierenerkrankung wie bei Chiara und Casha! Als Medikament dagegen bekommt sie drei verschiedene Kombipackungen auf homöopathischer Grundlage.
Mitte August
Wir fahren nach Dänemark in den Urlaub und hoffen, dass sich ihr Appetit mit den Medikamenten bessert. Das Fertigfutter wird gestreckt mit in Wasser gekochtem Milchreis. Es hilft nicht. Aus dem Homöopathie-Ratgeber von H.G.Wolff hole ich mir den Rat, es mit Lespedeza sieboldii LM1 (später in der LM6 bzw. LM12) zu versuchen. Unter dem Namen Lespedeza thunbergii gibt es das im Internet von REMEDIA aus AT-Eisenstadt.

Mitte September

Der Kreatininwert ist auf 1,8 angestiegen! Ab jetzt haben wir das Gefühl machtlos gegen diese Krankheit zu sein.
Mitte Oktober
Der Tierarzt verordnet FORTEKOR 20mg gegen zu hohen Blutdruck; wir geben es nur über einen begrenzten Zeitraum, weil kein hoher Blutdruck gemessen worden war.
Cora bekommt eine selbst zusammen gestellte Diät:
250 Gramm Milchreis, sechs große, geraspelte Karotten (Gemüse- und Vitaminanteil), zwei TL Brühe-Pulver (zur Bildung von Magensäure).Diese Mischung wird ca. 20 Minuten gekocht und kühl gestellt.
Von dieser Mischung bekommt sie 2 große Esslöffel voll; dazu gibt es 2 Esslöffel voll Magerquark (für das erforderliche Calzium) und zwei Schnitten Vollkornbrot (für das Vitamin B).
Leider nimmt sie dabei immer mehr ab. Im Internet finde ich den Rat, der vorhin beschriebenen Mischung 250 Gramm Schweineschmalz hinzuzufügen. Sie frißt es gern und es bekommt ihr! Fleisch wird (wegen des hohen Phosphorgehaltes) kategorisch ausgeschlossen, auch bei Leckerlis!
Eine große Hilfe ist uns dabei "Der kleine >>Souci-Fachmann-Kraut<< Lebensmitteltabelle für die Praxis"
Wir sind uns darüber im Klaren, dass das keine ausgewogene Nahrung für einen Hund ist.
Mitte Mai 2014
Cora bekommt starkes Nasenbluten aus dem linken Nasenloch. Panikartig bemühen wir Freitagnacht den Notdienst der Tierärztin. Sie stellt einen Zusammenhang her zu der Nierenerkrankung und gibt Cora eine Spritze (?) und empfiehlt uns ihr Fortekor zu geben.
Kaum sind wir zu Hause blutet sie schon wieder; das wiederholt sich in unregelmäßigen Abständen bei Tag und bei Nacht, bei denen wir danach jedesmal die Hoffnung haben, dass jetzt alles gut wird. Montag erreicht der Abstand 17 Stunden - und es geht wieder los.
Wir bitten um einen Notfalltermin in einer Fachtierarztpraxis. Als der Arzt hört, wie lange sie schon behandelt wird, ist er voller Hochachtung. Mittags wird Cora untersucht: sie hat einen Blutdruck von über 200, hervorgerufen durch die Nierendysfunktion. Der Kreatin-,der Kalium- und der Phosporwert sind wesentlich zu hoch. Die Hyperphosphatämie führt zu einem Calcium Abfall. Der Harnstoff-Stickstoffwert ist schwindelerregend hoch!
Phosphor wird durch die Nierenerkrankung nicht ausreichend abgebaut und reichert sich dadurch im Blut an. Ein zu hoher Phosphorgehalt zerstört die Körperzellen. Kalium wird aus zerfallenden Zellen freigesetzt und kann in großer Menge zu einem plötzlichen Herzstillstand führen.
Von Fortekor rät der Arzt ab, weil es den Kaliumwert ansteigen läßt. Amlodipin senkt den Blutdruck innerhalb weniger Tage auf 150. Mit einem zusätzlichen Phosphatbinder über dem Futter fühlen wir uns auf der sicheren Seite und hoffen auf eine lebenswerte Zeit für Cora - wie lang auch immer?

9. Juni 2014, 17 Uhr

Für uns alle überraschend: plötzlich blutet Cora stark, blutsturzartig aus beiden Nasenlöchern und dem Mund. Sie bekommt kaum noch Luft, röchelt, niest und schüttelt sich.
Diese Qälerei hält für 1 1/2 Stunden an, wird sich wiederholen und ist für uns das Zeichen, dass es jetzt an der Zeit ist Cora zu erlösen. Alles andere wäre purer Egoismus. Cora soll nicht so leiden wie Chiara, deren Körper total vom Phosphor zerfressen war bevor sie erlöst wurde.
Die Tierärztin weiß auch keinen besseren Rat!
Bei uns im Haus in meinem Arm begleiten wir unsere geliebte Golden Retrieverhündin Cora um 19:30 an den Fuß des Regenbogens. Unsere Trauer und unsere Tränen begleiten sie! Sie ist jetzt im Hundehimmel und spielt mit Assia, Nina und Daisy auf der riesigen Hundewiese!

Sehr dankbar sind wir aber für diese vier geschenkten Jahre!!!

Cora war eine ganz außergewöhnliche Hündin mit originellen Ideen: Wer bringt uns jetzt die Socken und die Latschen? Wer begrüßt immer zuerst die Menschen und dann erst die Hunde? Wer steht am Zaun und schickt in Abständen den Ruf hinaus: "Kommt denn überhaupt keiner?" Wer läßt sich von Enya an den Ohren durch den Garten ziehen?
Nur Cora!!!!!!